Zuvor hatte der Oberbergmeister von Veltheim vom Balkon des Rathauses aus zu dem auf dem Marktplatz angetretenen Bataillon gesprochen. "... Ihr habt vor vielen andern Kriegsleuten noch besondere Pflichten auf Euch. Ihr gehört zu einer Klasse von Untertanen, die sich schon seit langen Zeiten vieler Gerechtsame erfreute, weil sie auch ein Gewerbe betreibt, welches gefahrvoller und mühseliger als andere ist, doch aber nur einen geringen Erwerb darbietet. Nicht, als wenn Ihr Vorzüge vor anderen Untertanen, Euren Mitbrüdern haben solltet, aber weil Euer Wunsch billig war, dass diejenigen, die von Jugend auf gemeinschaftlich ihr zwar friedliches, aber doch gefahrvolles Gewerbe getrieben haben, auch die Gefahren und Mühseligkeiten des Krieges gemeinschaftlich bestehen möchten. ... Erinnert Euch auch in Eurem neuen Berufe daran, dass Ihr dadurch doppelt verpflichtet seid. ... Wie es rechtschaffenden Männern ziemt ..., so bleiben wir, auch getrennt, noch Kameraden und bilden auch fortan nur einen gemeinsamen Körper ..."


Der Ausmarsch der zweiten und dritten Kompanie erfolgte am 22. März. Die erstere zog nach Preußisch-Minden in die dortige, von den Franzosen geräumte Festung, die letztere nach Erfurt sowie zur Belagerung des noch von den Franzosen besetzten Magdeburg. Die erste Kompanie mit dem Stab des Bataillons folgte nach der Übergabe der Stadt Magdeburg. Nach dem ersten, am 30. Mai 1814 mit Frankreich abgeschlossenen Frieden, blieben die einzelnen Kompanien an ihren Einsatzorten. Im September kam der Stab des Bataillons wieder zurück nach Eisleben.


Als im Frühjahr 1815 infolge der Rückkehr Napoleons von der Insel Elba der Krieg aufs Neue ausbrach, wurden die zum Teil beurlaubten Mannschaften des Bataillons wieder einberufen. Die vierte Kompanie zog als Teil des ersten, dritten und vierten Armeekorps unter Fürst Blücher gegen Paris. Nach der Kapitulation am 7. Juli zog das erste Armeekorps, voraus die Mansfelder Pioniere, in Paris ein. Ihr Auftrag lautete, etwaige Hindernisse aus dem Weg zu räumen.


Die erste und zweite Kompanie nahm an den Belagerungen und der Erstürmung von Maubeuge, den Festungen an der Sambre und Maas und in den Ardennen bis nach Longwy hin teil. Sie bewährten sich hier besonders im Sappenvortrieb und der Sprengung von Befestigungsanlagen. Insgesamt beteiligten sich, den Nachschub und die 42 zu anderen Truppenabteilungen Gegangenen einbezogen, 556 Mansfelder Berg- und Hüttenleute am Freiheitskampf - mehr als ein Viertel der Gesamtbelegschaft.


Auf Grund >Allerhöchster Cabinettsordre< vom 27. März 1816 erfolgte im April die Auflösung des Bataillons. 4 Unteroffiziere und Pioniere erhielten das >Eiserne Kreuz zweiter Klasse<. 6 weiteren wurde diese Auszeichnung zuerkannt >mit der Maßgabe, dass sie beim Tode eines wirklichen Inhabers durch Vererbung der Reihe nach das Kreuz erhalten< sollten.


Unter den selben Bedingungen waren dem Bataillon noch zwei russische St. Georgs-Orden fünfter Klasse verliehen worden.


Ein magerer Dank für ihr Kämpfen und Sterben um Deutschlands Freiheit. Die in der >Cabinettsordre< und dem Reglement vom 19. November 1813 enthaltene Bestimmung, dass >die aus dem Kriege Zurückkehrenden die nächsten Ansprüche auf fortdauernde Arbeit haben<, also das Versprechen auf Arbeit, Lohn und Brot, wurde nicht eingehalten. Der weitaus größte Teil der Heimkehrenden war gezwungen, Haus und Hof zu verlassen und Arbeit in anderen Bergrevieren, bei Wettin, im fernen Schlesien und in Westfalen, aufzunehmen.


Sie hatten für die Freiheit des Volkes und für ein neues und besseres Vaterland ihr Leben eingesetzt und wurden nun auf diese Weise um die Früchte ihres Kampfes betrogen.